Rosenmontagszug 2013
Bericht der RP / von HILDEGARD CHUDOBBA
Buntes Narrenvolk trotzte dem Frost
Zehntausende säumten am Montag in Duisburg den Weg des Rosenmontagszugs, tanzten und schunkelten sich gegen die Kälte warm. Von den Aktiven auf den Wagen gab es reichlich süßen "Segen".
Stimmung: Da mag es am Montag noch so frostig gewesen sein, die Duisburger tanzten sich dicht gedrängt am Straßenrand warm. Überall wurde geschunkelt, gesungen, den Teilnehmern im Zug zugejubelt und Helau geschrien. Der Zug hatte sich um 13.11 Uhr in Neudorf in Bewegung gesetzt und gegen 16 Uhr am Innenhafen sein Ziel erreicht. Durchgefrorener als die Zuschauer (weniger als sonst) werden am Ende wohl nur noch die Aktiven gewesen sein. Die Kostüme: Karneval im Februar, das ist nichts für Weicheier. Und in diesem Jahr auch nichts für Narren in dünnen Kostümchen. Da waren doch die "Ganzkörper-Verkleideten" (im plüschigen Einteiler als Bär, als Frosch, als Hase) eindeutig im Vorteil. Das gilt auch für diejenigen, die unter ihrer Clowns-Verkleidung einen dicken Rollkragenpullover trugen, das Prinzessinnen-Krönchen über die warme Pudelmütze stülpten oder als kälte-resistente Schneemänner daher kamen. Auffallend viele wetterfest-gekleidete Piraten waren unterwegs, aber noch mehr Karnevalszuschauer "in Zivil". Die Musik: Warm ums Herz wurde es einem immer dann, wenn eine Musikgruppe mal wieder "Samba" spielte. Und davon gab es am Montag im Zug reichlich zu hören. Humba, Humba, Täterä - das waren dann schon eher Klänge für die ältere Zuschauer-Generation. So richtig Stimmung kam auf, wenn mal wieder einer der kölschen Karnevalshits erklang. Bei "Viva Colonia" versicherten sogar die Duisburger, dass sie zum FC Kölle gehen - zumindest sangen die das lautstark mit. Die Wagen: Im Rahmen ihrer Möglichkeiten hatten die Karnevalsvereine ihr bestes gegeben, um farbenfroh und lustig über die Straßen zu rollen. Dass große Politik mit Pappmaché-Figuren auf die Schippe genommen wird, gilt in den Karnevalshochburgen. Hier kam es wie immer darauf an, den Wagen bunt und möglichst in den jeweiligen Vereinsfarben zu dekorieren. So ganz unpolitisch war der Zug dann allerdings doch nicht. So wurde dem Zug-Motto entsprechend zum Beispiel der EU-Rettungsschirm umgesetzt (blaue Regenschirme mit aufgeklebten goldenen EU-Sternen und Euro-Scheinen). Eindeutig für echten politischen Lokalkolorit sorgte das Pappmodell des CityPalais samt Feuerwehrmann. Die Fußgruppen: "Cachacha" hieß die grün-gekleidete Truppe, die den Zug anführte. Die Figur, die sie vor sich hertrug, war so riesig, dass sie schon von Weitem zu sehen war. Wie immer ein Augenschmaus: Die Prinzengarde mit ihren glänzenden Uniformen. Besonders bunt "trieben" es hingegen die Gruppen aus Serm. Sie kamen im Schotten-Look des Weges oder im bunten Blümchengewand. Das Wurfmaterial: Die Zuschauer machten den Eindruck, als würden sie mit solchen Impressionen ganz zufrieden sein. Das Wichtigste schien es zu sein, dass der "Segen" von oben reichlich ausfiel. Und das tat er: Die wenigsten Gesellschaften ließen sich lumpen und warfen reichlich: Kau- und Lutschbonbons, Schokoriegel, Popcorntüten und Schokoladentafeln flogen durch die Luft. Es gab kleine Blumensträußchen, bunte Streifen-Krawatten und dicke Fußbälle. Einige verteilten kleine, andere sogar riesengroße Plüschtiere. Besonders großzügig war die Prinzencrew. Sie rollte zwar nicht unbedingt mit dem fantasievollsten Karnevalswagen vor, aber die Mannschaft um Prinz Dirk II. gab mehr als reichlich. Und wer schaut schon auf den Wagen, wenn obendrauf das närrische Oberhaupt mit dem weit ausladenden Federschmuck am Hut ein "Dreifaches Duisburg-Helau" einfordert? Da muss man doch mitjubeln! |