Hoppeditzerwachen 2012/2013

Bericht der WAZ / von Willi Mohrs


Der Hoppeditz ist wach
Karnevalisten feierten Sessionseröffnung in der Innenstadt

Tusch und Tätää reichten am Samstag nicht, um den Hoppeditz zu wecken, erst Böllerschüsse wikten muntermachend. Kein Wunder, war's doch einen Tag zu früh fürs Erwachen des Erz-Narren. Immerhin pünktlich um 11.11 Uhr versuchte Michael Jansen, Präsident des jecken Haptausschusses, sein Bestes und lockte den Hoppeditz mit dem Duft eines frisch gezapften Bieres. Auf einer Bahre war die seit Aschermittwoch ruhende Symbolfigur über die Königstraße herangerollt worden, begleitet von klingendem Spiel und Abordnungen der zahlreichen Duisburger Karnevalsgesellschaften. "Ein toller Auftakt. Der Karneval in Duisburg lebt", befand Jansen auf der Bühne am Kuhtor vor Hunderten von Narren und Passanen, die ersten dreifachen Helaus fanden bei Paradewetter ein vielstimmiges Echo.

Kaum auferstanden nach monatelangem Nickerchen rügte der Hoppeditz, gestärkt vom ersten Schluck Pils den Tiefschlaf der Mercatorhallen-Architekten, die offenbar das Thema Brandschutz gründlich verpennt haben. OB-Abwahl, der neue Bundespräsident, der internationale Fußball und der zur Zeit etwas leidige MSV waren weitere Themen, denen sich Brian Oehlschlegel in Reimform widmete, bevor er das Mikrofon an Oberbürgermeister Sören Link weitergab. "Das lässt hoffen auf eine tolle Session", würdigte dieser den gelungenen offiziellen Auftakt der Session 2012/2013.

Den Vorwurf von Jansen, noch etwas helauschwach zu sein, konterte Link unter Beifall: "Das ist ja eine Premiere, ich lerne noch." Für den OB stand dann- nach würdigem Abmarsch in Begleitung der Standartenträger aller Gesellschaften- schon wieder der nächste Termin im Kalender, während die Karnevalisten sich Zeit lassen konnten - und ließen. Gefeiert wurde bis in den frühen Nachmittag, und manch ein Gardist oder Tanzmariechen war anschließend noch in vollem Ornat beim Einkaufsbummel in der City zu bewundern. Auch dafür ein dreifaches "Helau"!