Karneval: Das steckte hinter OB Links Feuerwehr-Kostüm

Beim traditionelles Prinzenfrühstück im Rathaus von Duisburg erhielt Stadtprinz Matthias I. vor Beginn des
Rosenmontagszug von OB Sören Link den Schlüssel zum Rathaus.
Bericht FunkeMEDIEN 12.02.2024: MARTIN AHLERS      Foto: STEFAN AREND FUNKE Foto Services


Duisburg.
Als Feuerwehrmann verkleidet empfing Duisburger Oberbürgermeister Link am Rosenmontag die Karnevalisten. Kostüm hatte einen ernsten Hintergrund.

Wenn Jecken im Rathaus auf Politiker und die Duisburger Verwaltungsspitze treffen, dann ist Prinzenfrühstück. Im Schutzanzug der Feuerwehr schwitzten OB Sören Link und Stadtdirektor Martin Murrack, in Dienstkleidung der Stadttöchter Ordnungsamt und Wirtschaftsbetriebe erschienen die Bürgermeister Edeltraud Klabuhn (SPD), Volker Mosblech (CDU) und Dr. Sebastian Ritter (Grüne).

In der gewohnt launigen Büttenrede des Oberbürgermeisters gab’s am Rosenmontag auch ernste Töne und Untertöne – aus gegebenem Anlass.

Null Toleranz bei Angriffen auf Einsatzkräfte und Helfer in Duisburg

Die Frauen und Männer, die in Duisburg für Sicherheit und Ordnung sorgen und unter „sehr schwerlich zu ertragenden“ Angriffen leiden, stellte Link in den Mittelpunkt seiner Rede. Für jene, die Einsatzkräfte attackieren, gab’s eine deutliche Ansage: „Manch‘ Helfer musste schon empfinden, dass Anstand und Respekt verschwinden, beworfen wird der Einsatzwagen, es wird gedroht, gespuckt, geschlagen. Auch in den Ämtern und Büros, agiert manch‘ Bürger rücksichtslos . . . Null Toleranz in solchen Fällen! Wir melden und wir zeigen an, damit der Staat ermitteln kann und solch gefährliche Aktionen belegt mit passenden Sanktionen.“

Beifall gab’s dafür auch von Feuerwehr-Chef Oliver Tittmann, für den der Rosenmontag ein Einsatztag war, und von Alexander Dierselhuis – der Polizeipräsident kam im Piratenkostüm in den Ratssaal. Er, so reimte der OB, „versalzt mit seiner starken Truppe besonders gerne Clans die Suppe!“ Unter den jecken Gästen war auch Bärbel Bas – als Bundestagspräsidentin findet die Duisburger Abgeordnete immer wieder klare Worte gegen jene rechten Brandstifter, die auch der OB aufs Korn nahm.

OB Sören Link: „Duisburg ist bunt, nicht braun. Nie wieder ist jetzt“

„Im Geiste einen Brand zu stiften, bei vielen den Verstand vergiften, das ist der Plan der Rechtsextremen, die Nazisprache übernehmen, die braunen Fantasien nachhängen und nur verleugnen und verdrängen“, reimte Link zunächst, um dann zu betonen: „Diese ernsten Töne sind auch in der Karnevalszeit wichtig. Duisburg ist bunt, nicht braun. Nie wieder ist jetzt.“

Anlass zur Sorge gibt auch die Zukunft des Karnevals. „Der HDK ist alarmiert und hat’s als Motto formuliert: Jeckes Treiben, DU musst bleiben!“, dichtete auch Sören Link, um dann zu betonen. „Das kann auch ich so unterschreiben. Der Karneval, für den ich werbe, gilt längst als kulturelles Erbe.“

Engagement für den Karneval: Patricia Kerst und Michael Jansen ausgezeichnet

In der aktuellen Session hat Prinz Matthias I die Duisburger Jecken allerdings in bester närrischer Stimmung erlebt. „Wir sind in jedem Saal toll aufgenommen worden und unendlich dankbar für die Unterstützung, die wir hier bekommen. Der Duisburger Karneval ist eine große Familie“, stellte der Stadtprinz fest, ehe er vom OB den Rathaus-Schlüssel und damit zum finalen Höhepunkt der Session symbolisch das jecke Regiment in Duisburg übernahm.

In der aktuellen Session hat Prinz Matthias I die Duisburger Jecken allerdings in bester närrischer Stimmung erlebt. „Wir sind in jedem Saal toll aufgenommen worden und unendlich dankbar für die Unterstützung, die wir hier bekommen. Der Duisburger Karneval ist eine große Familie“, stellte der Stadtprinz fest, ehe er vom OB den Rathaus-Schlüssel und damit zum finalen Höhepunkt der Session symbolisch das jecke Regiment in Duisburg übernahm.


Fotos der Veranstaltung: Michael Söhring / HDK