Duisburg: So wild feiern die Möhnen Altweiber im Festzelt


Die Möhnen freuten sich über ein buntes Bühnenprogramm und feierten feste.
Bericht: Daniel Bechtel FunkeMedien NRW    Foto: Stefan Arend / Funke Foto Services


Duisburg. Duisburgs Möhnen feierten fröhlich im Festzelt eine Altweiber-Party. Auch die Herren durften mitmachen. Dafür geht es einem aber an den Kragen.

Der Prinz kütt. Und zwar gerade noch pünktlich auf die Minute. Just als sich Unruhe unter den sonst so frohen Jecken im Partyzelt im Mercatorviertel. Die Prinzengarde kann also pünktlich auf die Bühne, um die Fete um 11.11 Uhr zu beginnen. Ja, der Prinz kütt. Aber zu sagen hat er an diesem Tag eigentlich nichts. Und das weiß er. „Es ist der Tag der Frauen, da habe ich nichts zu melden“, ruft Sascha I. den Jecken, die sich bereits zum Startschuss der Altweiberparty im Zelt eingefunden haben zu. Halbvoll ist das Zelt zur Mittagszeit gerade mal. Doch alle geben Vollgas

Bevor die Party allerdings so richtig starten darf, wollen die Möhnen dem Oberbürgermeister an den Kragen. Die Krawatte soll ab. Doch große Enttäuschung macht sich breit: Sie ist schon ein Stück kürzer gemacht worden. Michael Jansen, Moderator der Sause und Präsident Hauptausschuss Duisburger Karneval, weiß allerdings, wie man(n) die Möhnen trotzdem glücklich machen kann. „Ja, also lieber Oberbürgermeister, irgendetwas müssen wir aber abschneiden, das ist klar“, sagt er. Die Menge grölt und applaudiert. Schließlich einigen sich die Möhnen mit dem OB, ihm die Krawatte einfach noch ein Stückchen kürzer zu machen und alle sind zufrieden.

Auch wenn die Herren der Schöpfung nichts zu melden haben, singen sie kräftig mit

Dass die Bühne bereits zum Auftakt der Veranstaltung so gut gefüllt ist und ordentlich wackelt, lässt die jecken Partyherzen der Gäste im Zelt höher schlagen. Nicht nur der Karnevalsprinz mit seiner Gefolgschaft steht dort bereit. Auch die Prinzengarde ist dabei – und natürlich auch die kleinsten Tollitäten. Kinderprinz Luca II. und seine Crew legen los. Wobei sich der Kleine – ganz wie ein großer Gentleman – zurückhält. „Auch ich habe nichts zu melden und übergebe daher an meine Prinzessin, Maya, die Erste“, ruft er nur ins Mikro, damit Maya unter dem Jubel der Möhnen übernehmen kann.

Schließlich singen aber doch alle zusammen. Die Herren auf der Bühne mischen genauso mit wie die Damen und stehen ihnen gesangstechnisch in nichts nach. In dem Zelt verhält es sich ebenso: Viele Herren haben sich unter die feiernden Damen gemischt. Allerdings treten sie meist in kleineren Grüppchen auf, während immer wieder große Cliquen von Närrinnen durch den Eingang strömen. Verkleidet sind übrigens fast alle. Hexen, Polizisten, Piraten und Elfen sind unter den Partygästen. Auch Anja, Tamara und Julia haben sich verkleidet. Als Marienkäfer schwirren sie durch das Zelt und tanzen. „Wir feiern schon seit vielen Jahren zusammen Altweiber“, sagt Anja. „Dass es hier im Zelt schön warm, ist, kommt uns zugute. Am Rosenmontag müssen wir ein anderes Kostüm anziehen, das besser warm hält“, sagen sie.

Kölner Bands sorgen auf der Bühne für Stimmung – und für schwitzende Jecken

Es ist so warm im Zelt, dass den Feiernden schnell der Schweiß auf der Stirn steht und die Schminke ein wenig verläuft. Dazu tragen nicht nur die Temperaturen bei, nein, die meisten sind selbst Schuld. Sie tanzen ausgelassen und feiern kräftig zur Musik von den Kölner Bands „Chanterella“, „Veedel vor 12“ und „De Dröpkes“. Außerdem sorgen auf der Bühne auch das Duisburger Duo „Stark Reduzierte Einzelstücke“ und das DJ-Duo „Schwarzwaldzimmer“ für Stimmung. Damit sind alle Gäste – egal ob männlich, oder weiblich – höchst zufrieden, wie man am Jubel nach den Auftritten vermuten kann.


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