Hoppeditzerwachen: 1500 Karnevalisten feierten in Duisburg

Hoppeditzerwachen in Duisburg: Die Prinzengarde begleitete den Aufmarsch der Roten Funken. So soll das Im Karneval auch sein. 
Bericht Funke Medien NRW: Bodo Malsch    Foto: Tanja Pickartz


Duisburg.
Der Hauptausschuss Duisburger Karneval machte beim Hoppeditzerwachen für die Session mobil. Vereine machten fünf Stunden Programm in der City

Man könnte versucht sein, solch wiederkehrende Ereignisse wie das Hoppeditzerwachen des Hauptausschuss Duisburger Karneval für etwas Ähnliches wie Geburtstagsfeiern im Familienkreis zu halten: jedes Jahr dasselbe. Doch in diesem Jahr war einiges anders. So schafften es die Karnevalisten am Samstag, das längste Programm auf die Bühne zu stellen, an das sich Duisburger Karnevalisten erinnern können – wobei die Einschränkung gemacht werden muss, dass deren Erinnerung nicht immer furchtbar weit zurück reicht. Und der aufgebaute Weihnachtsmarkt war diesmal erstmals auch schon in Betrieb, als 1500 Karnevalisten am Morgen durch die City

Das führte immerhin zu einem gewissen Austausch. Der eine oder andere Narr nutzte die Gelegenheit, zwischendrin schon einmal über den Weihnachtsmarkt zu bummeln. Und der eine oder andere Weihnachtsmarktbesucher schaute mal an der Bühne am König-Heinrich-Platz vorbei, von der Karnevalsmusik erscholl.

Pünktlich um 10.40 Uhr nahmen 1500 Karnevalisten von zwei Dutzend der dem HDK angeschlossenen Gesellschaften ihren Weg durch die Innenstadt. Sie mussten ihren Weg durch diverse Weihnachtsbuden-Engpässe nehmen.

Grußworte vom Oberbürgermeister

Da hätte es der Grußworte von Oberbürgermeister Sören Link auch nicht unbedingt bedurft: „Ein schönes Bild, nicht nur weil das Wetter schön ist und der Weihnachtsmarkt eröffnet ist, sondern auch, weil die fünfte Jahreszeit jetzt wieder beginnt.“

Der Hoppeditz – in diesem Jahr Martin Melwingies, dem die Premiere gelang – machte sich über die Bundeswehr, den Brexit und OB Link lustig. Der habe zum Wohl der Umwelt Fahrrad fahren wollen, sei aber auf die Nase gefallen. Bis heute, so der zunehmend munter werdende Spaßmacher, behaupte Link, dass der Bordstein in die Mitte der Straße gesprungen sei, was vermutlich ein feiges Attentat der Opposition gewesen sei.

Oliver Wolters und Tobias Schneider, die den erkrankten HDK-Präsidenten Michael Jansen vertraten, führten anschließend durch ein Programm, das gar kein Ende nehmen wollte. Zahlreiche Gesellschaften zeigten ihr tänzerisches und musikalisches Können. Wobei einige bei ihren Auftritten den vorgegebenen Zeitrahmen sprengten. Jedenfalls benötigten die Mädchen der KG Blau-Rot Sonniger Süden viel Geduld, bis sie mit mehr als 40 Minuten Verspätung um kurz vor 16 Uhr das Programm abschließen konnten.

Zwischendrin hatten auch der zukünftige Prinz Sascha I. sowie Kinderprinz Luca II. mit seiner Prinzessin Maya I. Gelegenheit, sich den künftigen närrischen Untertanen vorzustellen. Und Prinz Sascha schmetterte als Vorgeschmack auch schon einmal eines seiner Lieder: Nun wissen wir: Er liebt den Ruhrpott. Da kann ja für die Session fast nichts mehr schief gehen.


Kritik am Sessionsmotto

Deren Motto lautet übrigens: „Smart City als neuer Dialog, uns‘ Karneval bleibt analog.“ Die Karnevalisten nehmen damit die Digitalisierung der Stadt auf die Schüppe. Zugleich wollen sie damit betonen, dass Karneval im Internet keine Chance zu funktionieren hat.

Einige Karnevalisten äußerten sich verstört über das Motto. Es sei ohne Erklärung nicht verständlich. Jedenfalls ist es sprachlich weder dem Duisburger Platt noch dem Standard-Deutsch zuzuordnen.











































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