Zehntausende Narren beim Duisburger Rosenmontagszug

Bericht der WAZ / NRZ von Thomas Richter

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Foto: Lars Heidrich

Duisburg.
Weil es gleich vier medizinische Notfälle gab, musste der Duisburger Rosenmontagszug mehrmals länger stoppen. Zehntausende Besucher waren dennoch begeistert.

Geduld ist manchmal eine Tugend: Die Besucher des Duisburger Rosenmontagszuges mussten lange warten, ehe die Karawane der Kamellewerfer richtig ins Rollen kam. Grund für den zwischenzeitlichen Stillstand waren Verletzungen gleich mehrerer Narren.
Eine Frau zog sich laut Polizei am Streckenrand in Neudorf beim beherzten Sprung nach Kamelle einen komplizierten Beinbruch zu. Weil der Notarztwagen nicht so einfach durch die Menge an die Unglücksstelle herankam, musste der Zug für über 30 Minuten stoppen. Dieser tragische Zwischenfall konnte den Narren die gute Laune insgesamt aber nicht verderben.
„Es ist bis auf die Zwischenstopps alles super gelaufen“, freute sich Zugleiterin Janine Eylander. Und Michael Jansen, der Präsident des Hauptausschusses Duisburger Karneval, jubilierte: „Es war einfach nur fantastisch. Die Straßen waren rappelvoll. Die Duisburger haben fast ausnahmslos friedlich und diszipliniert gefeiert. Daher ein Riesen-Kompliment an unser Jecken-Volk“, so Jansen.

Prinz wünscht den Verletzten: „Gute Besserung!“
Bei bestem Wetter drängten sich wieder Zehntausende Besucher am Streckenrand, die meisten wie üblich am Opernplatz vor dem Stadttheater. Das lauteste „Duisburg, helau!“ erklang dort aus tausenden Narren-Kehlen, als Karnevalsprinz Thomas I. in seinem Gefährt vorbeirollte. „Das war ein einmaliges Erlebnis und der größte Moment meiner karnevalistischen Laufbahn“, sagte Thomas Erlacher im WAZ-Gespräch. „Toll, wie voll es überall an der Strecke war.“ Allen Verletzten wünschte er im Namen der Jecken: „Gute Besserung.“
Nicht nur der Karnevalsprinz, auch die Polizei zog ein äußerst positives Fazit. „Für eine Veranstaltung dieser Größenordnung hat es erstaunlich wenige Zwischenfälle gegeben“, so Norbert Kaufmann, Erster Polizeihauptkommissar.

Auch die Polizei zieht eine positive Zugbilanz
Der Rosenmontagszug kam viermal für längere Zeit zum Stehen. Neben besagtem Beinbruch erlitten ein Mann sowie ein Kind einen Schwächeanfall. Ein Zugteilnehmer zog sich dann auch noch eine heftige Schnittverletzung zu. Alles das bremste die Narren aus.
Laut Polizei gab es zwei Schlägereien mit zwei Leichtverletzten. Hier wurden Anzeigen wegen Körperverletzung geschrieben. Ein Beteiligter kam ins Gewahrsam. Die Polizei sprach zudem fünf Platzverweise aus – verschwindend geringe Zahlen im Vergleich zu früheren Jahren. Es gab zwei vermisste Kinder. Die wurden aber schnell gefunden und ihren erleichterten Eltern übergeben. 27 Pkw mussten abgeschleppt werden – die meisten in Neudorf.




Bilder vom Rosenmontagszug